Irische Getränke

Irish Whiskey Sorten – das sind die bekanntesten Whiskeys Irlands

Whiskey Pub
Written by Neil Saad

Die Irish Whiskey Geschichte war so wild, wie die Grüne Insel selbst. Vom Premium-Getränk des 19. Jahrhunderts sank der Stern der Irish Whiskey im 20. Jahrhundert hinab bis in die Bedeutungslosigkeit. Nur wenige ruhmvolle Sorten entgingen diesem Niedergang. Vor wenigen Jahren starteten irische Whiskey-Macher ein Revival. Dadurch entstanden jüngst einige Destillerien und beinahe erloschene Feuer flammten von Neuem auf. Zeit, sich einen Überblick über die wachsende Landschaft des Wasser des Lebens auf der Grünen Insel zu machen.

Das sind die klassischen Irish Whiskey Sorten

Die Bushmills Distillery

Die Legende besagt, die Bushmills Distillery im gleichnamigen Ort in der Grafschaft Antrim ist die älteste, lizenzierte Destillerie der Welt. Tatsächlich besitzt die Region Bushmills bereits seit 1608 das Brennrecht. Jedoch existiert die heutige Brennerei erst seit Ende des 18. Jahrhunderts. Unzweifelhaft ist die heutige Qualität des Bushmills Single Malt Irish Whiskey. Seine zehnjährige Abfüllung Bushmills 10 gehört zu den beliebtesten Single Malt Whiskeys Irlands. Neben dem zehnjährigen Bushmills verlassen mit dem Bushmills 16 Triple Wood und dem Bushmills 21 zwei deutlich ältere, hochwertige Single Malts die Stills der Destillerie. Weiterhin befinden sich verschiedene Standards im Portfolio der Iren im Norden der Grünen Insel. Darunter sind der Bushmills Original Blended Irish Whiskey und der Bushmills Black Bush die gängigsten Abfüllungen.

Old Bushmills Distillerie

Die Old Bushmills Distillerie; by Sitomon [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

John Jameson & Son – Dublin Whiskey aus dem County Cork

Nach dem Niedergang des Irish Whiskey war John Jameson & Son mit der Bow Street Distillery in Dublin eine der letzten, irischen Destillerien. In den 1970ern schloss sich J J & S mit weiteren Destillerien zu den Irish Destillers in Midleton in der Grafschaft Cork zusammen. Somit verließ Jameson den traditionellen Standort in seiner Heimatstadt Dublin. Von Cork aus startete „Jemmy“ einen beispiellosen Siegeszug um den Globus. Der klassische Jameson Blend verkauft sich bis heute „blendend“. Deshalb gilt er als der beliebteste, irische Whiskey der Welt.

Neben dem erfolgreichen Standard-Blend sind weitere Abfüllungen von John Jameson & Son unter Whiskey-Kennern populär. Verschiedene Altersstufen wie der Jameson 12 und der Jameson 18 sind hochwertige Blends. Daneben erfreuen sich limitierte Abfüllungen wie die jährliche St. Patrick’s Day Sondereditionen einer hohen Beliebtheit.

Jameson Whiskey 1780 Bow Street Distillery

1780: Gründungsdatum der ursprünglichen Brennerei an der Bow Street in Dublin

John Powers & Son – Gold Label

Neben Jameson ist John Powers & Son ein weiterer Name mit ruhmreicher Geschichte aus der einstigen Whiskey-Metropole Dublin. Die John’s Lane Distillery von Powers war seinerzeit die erste Destillerie, die Irish Whiskey in Flaschen abfüllte. Darauf entstand, zum Schutz vor Produktpiraterie, das unverwechselbare Powers Gold Label. Dieses goldfarbene Etikett ist bis heute das Markenzeichen der Whiskeys von John Powers & Son.

Zusammen mit J J & S gehörte Powers zu den letzten Destillerien der Hauptstadt Dublin. Gemeinsam mit Jameson zog Powers in den 70ern der 20. Jahrhunderts nach Midleton im Südwesten Irlands. Dort blieb die Marke erhalten und das charakteristische Gold Label von John Powers & Son zierte fortan einen Blended Whiskey aus der New Midleton Distillery.

Neben dem Powers Gold Label Blend kamen in den letzten Jahren neue Abfüllungen unter dem Markennamen heraus. Dabei legten die Macher Wert darauf, den traditionellen Stil des irischen Single Pot Still zu beleben. Dabei sind mit dem Powers Signature Release und dem Powers John’s Lane Release aktuell zwei klassische Single Pot Still Whiskey erhältlich.

Paddy Irish Whiskey – Born in County Cork

In den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts begann ein junger Vertreter bei der ebenfalls noch jungen Cork Distillers Company in Midleton seine Karriere. Dabei ahnte er vermutlich nicht, dass sein Name einst einen eigenen Whiskey ziert. Paddy Flaherty verstand sich derart gut auf den Verkauf des Blends seiner Destillerie, dass dieser später nach ihm benannt wurde: Paddy Irish Whiskey.

Nachdem die Cork Distillers Company, wie John Jameson & Son, in den Irish Distillers, aufgingen, blieb die Marke Paddy Irish Whiskey erhalten. Darum stoßen Whiskey-Freunde noch heute auf das Verkaufstalent von Paddy Flaherty an.

Old und New Midleton

Im 19. Jahrhundert war Cork neben Dublin ein Zentrum des Irish Whiskey. Verschiedene Destillerien waren in um die Hafenstadt verteilt. Eine darunter war die Midleton Distillery, gegründet von der Familie Murphy im Jahr 1825. Die Murphy’s erreichten eine Generation später weiteren Ruhm als Bierbrauer. Das Murphy’s Irish Stout ist als eines der klassischen Stouts über Irlands Grenzen hinaus bekannt.

Ihre Destillerie ging 1867 in dem Zusammenschluss der Cork Distillers Company auf. Während die anderen Destillerien nach und nach schlossen, blieb am Ende nur noch die alte Murphys Distillery in Midleton übrig. In den 1970ern endete mit Gründung der Irish Distillers und dem Bau der New Midleton Distillery am selben Standort auch diese Ära. Heute beherbergt die Old Midleton Distillery der Murphys die Jameson Experience, ein Besucherzentrum.

Gleichzeitig ist die New Midleton Ursprung zahlreicher, beliebter Irish Whiskeys wie Jameson, Powers oder Paddys. Die jährliche limitierte Auflage des Midleton Very Rare, eines hochwertigen Blends, ist bei Sammlern äußerst beliebt. Darunter haben ältere Jahrgänge heute Sammlerwerte bis in den höheren, vierstelligen Bereich.

Old Midleton Distillery

Joseph Mischyshyn / Midleton – Jameson Heritage Centre and Distillery

Redbreast – Der beste irische Whiskey?

Ebenfalls aus Midleton stammen die Single Pot Still Whiskeys der Marke Redbreast. Die Marke Redbreast gründete der Dubliner Wein- und Spirituosenhändler W & A Gilbey. Da dieser nicht destillierte, füllte er Anfang des 20. Jahrhunderts Whiskeys von John Jameson in gebrauchte Weinfässer um. Nach jahrelanger Lagerung vertrieb er den Irish Whiskey anschließend unter seiner eigenen Marke. Dabei geht der gewählte Markenname Redbreast auf die Liebhaberei für Vögel und Rotkehlchen eines der Vorsitzenden von Gilbey zurück.

In den 1980ern erwarben Irish Distillers die Markenrechte und produzierten Redbreast Single Pot Still Whiskey in Midleton. Während die bekannten Whiskeys aus Midleton Blends sind, blieb Redbreast ein traditioneller Single Pot Still Whiskey. Deshalb ist er bis heute der meistverkaufte Pot Still Irish Whiskey weltweit. Verschiedene Altersstufen, von zwölf bis einundzwanzig Jahren, sind erhältlich. Im Jahr 2018 wählte der Whiskey-Papst Jim Murray den Redbreast 21 Irish Whiskey zum zweitbesten Whiskey des Jahres. Damit erhielt dieser die höchste Auszeichnung, die jemals ein irischer Whiskey erhielt.

Spot Whiskeys – Farbpunkte des Irish Whiskey

Eine ähnliche Geschichte wie die von Redbreast ist die der Spot Whiskeys. Der Dubliner Weinhändler Mitchell & Son füllte Whiskey von John Jameson in seine alten Weinfässer. Anschließend veräußerte der Händler den Irish Whiskey unter eigenem Label. Um seine Fässer, in denen verschieden alte Whiskeys lagerten, besser zu unterscheiden, erhielten diese farbige Punkte. Mitchell & Son wählten Gelb, Grün und Rot aus. Von dieser Auswahl rührt die spätere Namensgebung der Whiskeys als Green Spot, Yellow Spot und Red Spot her.

Als John Jameson von Dublin nach Cork zog, gingen auch die Spot Whiskeys mit. Nachdem Mitchell & Son Yellow Spot und Red Spot bereits zuvor einstellte, blieb der Green Spot der verbleibende Single Pot Still aus der Serie. In den letzten Jahren erweckte Michtell & Son die gelben und roten Punkte zu neuem Leben. Darum genießen Whiskey-Freunde heute wieder das volle Farbspektrum des irischen Whiskey.

Tullamore D.E.W. – Irish Whiskey aus den Midlands

Die Whiskey-Tradition in Tullamore geht zurück auf das Jahr 1829, als im gleichnamigen Ort im County Offaly eine Destillerie eröffnete. Nachdem diese mehrfach durch Erbschaften den Besitzer wechselte, übernahm 1887 ein Daniel E. Williams die Geschäfte als Direktor. Er schuf die noch heute bekannte Marke Tullamore D.E.W. Dabei geht das Kürzel D.E.W., ganz unbescheiden, auf die Initialen Williams‘ zurück.

In der Krise des Irish Whiskey stellte Tullamore in den 1950ern den Betrieb ein. Die Markenrechte erwarb John Powers & Son in Dublin. Als sich dieser den Irish Distillers anschloss, wanderte die Marke mit nach Midleton. Dort entwickelte sich Tullamore D.E.W. nach Jameson zum zweitbeliebtesten Irish Whiskey weltweit.

Im Jahr 2010 erwarb die schottische Destillerie William Grant & Sons die Marke. Kurz darauf eröffneten sie in Tullamore eine neue Destillerie samt Besucherzentrum. Damit kehrte Tullamore D.E.W. heim zu seinen Wurzeln.

Tullamore D.E.W

Tullamore D.E.W.; Pixabay License

Kilbeggan & Locke’s

Ebenfalls in den weiten, irischen Midlands liegt der Ort Kilbeggan. Dort gründete 1757 ein Matthias Macmanus eine Destillerie. Nach einem Jahrhundert auf und ab stand die Destillerie Anfang des 19. Jahrhunderts vor dem aus. 1843 erwarb ein John Locke die Destillerie und baute sie wieder zu alter Größe auf. Weitere einhundert Jahre später schloss die Destillerie in Folge des wirtschaftlichen Niedergangs der gesamten irischen Whiskey-Industrie.

1988 erwarb die neue Cooley Distillery aus dem County Louth die Rechte an den Marken Kilbeggan und Locke sowie die alte Destillerie. Seit 2007, auf den Tag 50 Jahre nach ihrer Schließung, brennt Cooley in einem original Pot Still der alten Destillerie wieder irischen Whiskey. Trotz dieser bewegenden Geschichte ist die alte Destillerie in Kilbeggan seit 1757 ein historischer Ort des Irish Whiskey. Damit ist sie, trotz der zeitweisen Schließungen, die älteste Destillerie auf der Grünen Insel. Zudem gilt sie als die älteste, durchgehend lizenzierte Whiskey-Brennerei der Welt.

Kilbeggan

Adlo1981 [GFDL or CC BY-SA 4.0], from Wikimedia Commons, no chnages were made

Neue Irische Whiskey-Sorten

Neben den aufgezählten Destillerien entstanden seit 2010 auf der Grünen Insel zahlreiche, neue Destillerien. Fast alle dieser begannen zwischenzeitlich mit der Destillation und lagern ihre Irish Whiskeys zur Fassreife. Entsprechend sind in den kommenden Monaten und Jahren viele Neuigkeiten zu erwarten. Der einst totgesagte Markt für Irish Whiskey kehrt mit Schwung zurück. Für Whiskey-Fans auf der ganzen Welt ist das ein Segen.

Von Torf und Rauch: Connemara

Irischer Whiskey hat den Ruf, im Gegensatz zu den schottischen Whiskeys, mild und bekömmlich zu sein. Während die Schotten, allen voran die Destillerien der Insel Islay, sehr rauchige, torfige Whiskeys produzieren, verzichten die Iren auf diese dominante Geschmacksnote. Davon hält die Cooley Distillery wenig. Wie zum Trotz trocknet sie die Gerste für den Connemara Original Peated Single Malt über einem Torffeuer. Dadurch erhält der Whiskey die rauchige Note seiner schottischen Brüder. Das Konzept der Cooley Distillery ging auf. Der rauchige Whiskey, benannt nach der traumhaften Region an Irlands Westküste, ist ein Erfolg. Das geflügelte Wort vom einzigen, rauchigen Irish Whiskey, macht unter Whiskey-Fans die Runde.

Neben dem Conneramara Original Peated Single Malt bietet Cooley weitere Varianten an. Ein zwölfjähriger Single Malt sowie der Connemara Turf Mór, eine stark rauchige Abfüllung, sind beliebt.

The Tyrconnell – Auf den Sieger!

Ebenfalls aus der Cooley Distillery stammt die Marke The Tyrconnell. Das Wort Tyrconnell ist die Bezeichnung für ein altes, irisches Königreich (irisch: Tír Chonaill) welches heute der Grafschaft Donegal entspricht. Im Falle des Whiskeys bezieht es sich jedoch auf ein berühmtes, irisches Rennpferd. Dieses gehörte einem Andrew Watt, dem Besitzer der Waterside Distillery in Derry. Dieses Pferd gewann als extremer Außenseiter ein Pferderennen in Dublin entgegen aller Wahrscheinlichkeiten. In der Folge benannte Watt seinen Whiskey nach dem Sensationssieger. Die Waterside Distillery schloss im Jahr 1925.

Cooley ließ 1992 die alte Marke samt dem Logo, welches das Rennpferd zeigt, aufleben. Seitdem erfreut sich The Tyrconnell Single Malt Irish Whiskey großer Beliebtheit. Ebenfalls populär sind die drei verschiedenen Fassabfüllungen mit Finish. Einen zehnjährigen Single Malt finished Cooley in Port-, Madeira- oder Sherry-Fässern. Dabei erkor Jim Murray den The Tyrconnell Madeira Cask Finish im Jahr 2008 zum besten Irish Whiskey erkoren. Andrew Watt und sein Siegerpferd dürfen stolz auf ihr Erbe sein.

The Tyrconnell

k.A.CC BY-SA 3.0

Vintage Whiskeys aus dem historischen Knappogue Castle

Das Knappogue Castle ist eine mittelalterliche Burg aus dem 15. Jahrhundert. Es liegt in der landschaftlich attraktiven Grafschaft Clare an der Westküste von Irland. Die Burg überstand die Jahrhunderte langen Wirren von Clan-Kriegen, englischer Besatzung, Rebellion und Bürgerkrieg. Dennoch verfiel sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1966 erwarb der ehemalige Marineminister der USA, Mark Edwin Andrews das Anwesen. Gemeinsam mit seiner Frau ließ er Knappogue Castle in seinen ursprünglichen Zustand versetzen.

Ebenfalls begann er damit, fässerweise alten Single Malt Irish Whiskey aus Tullamore zu sammeln. Hieraus resultierte der Knappogue Castle 1951, den Andrews selbst abfüllte. Dabei handelt es sich um einen 1951 destillierten Single Malt Whiskey, der anschließend 36 Jahre in Sherry-Fässern lagerte. Sammler beschreiben Andrews wertvolle Abfüllung als den seltensten Irish Whiskey der Welt.

Schließlich begann sein Sohn Mark Edwin Andrews III. damit, aus der Sammelleidenschaft seines Vaters ein Geschäft zu machen. Er bot über sein US-Unternehmen Great Spirits den Knappogue Castle 1951 zum Verkauf an. Ab 1991 legte er aus den weiteren Beständen der Sammlung Jahrgangswhiskeys auf. Weiterhin folgte in jüngeren Jahren unter der Marke Knappogue eine Reihe, verschieden alter Single Malt Whiskeys. Allerdings stammen diese zwölf, vierzehn und sechzehnjährigen Whiskeys nicht mehr aus den alten Kellern des Knappogue Castle.

Das alte Knappogue Castle im County Clare ist für Besucher geöffnet. Zu der mittelalterlichen Burg gehört ein restaurierter Mauergarten. Das Knappogue Castle bietet Unterkünfte und ist als Veranstaltungsort für Hochzeiten beliebt.

Walsh Whiskey: The Irishman & Writer’s Tears

Die Familie Bernard und Rosemary Walsh ist passioniert. Whiskey mit Leidenschaft ist ihr Motto. Sie begannen damit, Irish Coffee als fertiges Getränk in Flaschen sowie einen Irish Cream zu produzieren. Kurz darauf, im Jahr 2007, erschien mit The Irishman ihr erster Whiskey. Dazu nutzten sie als unabhängige Abfüller zugekauften Whiskey. Hierbei ist The Irishman ein Blend aus Single Malt und Pure Pot Still Whiskey unter Ausschluss von Grain Whiskey. Eine in dieser Kombination ungewöhnlicher Blend, der schnell Freunde unter Freunden des Irish Whiskey fand. Das Sortiment ergänzten Sie in den Folgejahren um den The Irishman Single Malt in unterschiedlichen Alterssufen und mit verschiedenen Finishes.

Neben The Irishman erschien von Walsh Whiskey 2008 Writer’s Tears Coppers Pot. Als Hommage an die großen Schriftsteller Irlands gedacht, erinnert sie an kulturelle Größen wie den Whiskey-Fan James Joyce. Wiederum blended Walsh Whiskey für den Writer’s Tears Single Malt Whiskey mit Pure Pot Still Whiskey. Der erneute Erfolg gibt ihnen Recht. Writer’s Tears zählt zu den besten irischen Blends.

Der Beginn des Revival: Whiskey-Punk aus West Cork

Nachdem mit Cooley 1987 eine neue Destillerie auf der Landkarte erschien, dauerte es zwanzig Jahre, bis das nächste Destillerie-Projekt startete. Das beschauliche West Cork war seit 2008 Schauplatz für diesen Start. Eine Gruppe Freunde begann mit mäßigem Erfolg damit, im kleinen, handwerklichen Stil Brände zu destillieren. Dafür war ihr erster Irish Whiskey ein Erfolg. Mit Unterstützung der Folkpunk-Band The Pogues brachten die West Cork Distillers The Pogues Irish Whiskey of the Legendary Band heraus.

Daneben entstanden unterschiedlich alte Single Malts. Jedoch überschreiten diese das Alter der Destillerie. Entsprechend handelt es sich um Abfüllungen aus anderen Destillerien.

Irish Craft Whiskey: Die Dingle Distillery

Die Dingle Distillery versteht sich nicht als klassisch-industrielle Destillerie, sondern als Craft Distillery. Entsprechend kleine Mengen Whiskey produzieren die Pot Stills. Die ersten Whiskeys von Dingle im Jahr 2016 waren der Dingle Single Malt Irish Whiskey sowie eine kleine Menge davon in Fassstärke. Beide sind heute gesuchte Sammlerobjekte. In 2017 folgte mit dem Dingle Single Pot Still der erste Pure Pot Still einer irischen Destillerie seit dem Ende der großen Whiskey-Ära Anfang des 20. Jahrhunderts.

Mit himmlischer Hilfe: Pearse Lyons Irish Whiskey

Der irische Geschäftsmann Dr. Pearse Lyons (verstorben 2018) begann 2012 im County Carlow Irish Whiskey zu destillieren. Dabei nutzte Dr. Lyons die Kapazitäten der Carlow Brewing Company, bekannt für die O’Hara-Biere. Schließlich kamen die ersten Tropfen des Whiskey im Sommer 2018 als Pearse Lyons 5 years old Single Malt auf den Markt. Schon jetzt ein Sammlerstück.

Anschließend zog Pearse Lyons samt seiner Pot Stills nach Dublin in die Liberties. In unmittelbarer Nähe zur Guinness Brauerei bezog Lyons die alte St. James Church. Hierein baute er seine Destillerie. Aus diesem himmlischen Ambiente stammen nun die ersten Whiskeys der Pearse Lyons Distillery. Darunter verschieden alte Blends, welche neben Grain Whiskey Anteile des ersten Malt Whiskeys aus eigenen Pot Stills enthalten.

Pearse Lyons Distillery

Ein wahrlich andächtiger Ort – die Pearse Lyons Distillery; Photo by Andy Hay ,under CC BY 2.0, Disclaimer, no changes were made

Phönix aus der Asche: The Teeling Whiskey Company

Die Geschichte des Irish Whiskey ist eine Geschichte von Familien. Das Erbe der Familien Jameson und Powers ist heute auf Millionen Flaschen gelabelt. Während John Jameson und John Powers im 18. Jahrhundert die Grundsteine für ihren Legendenstatus legten, war die Familie Teeling ebenfalls in Dublin aktiv. Ein Walter Teeling gründete in den Liberties, dem Sammelbecken für Destillerien, eine eigene Produktionsstätte. Sehr viel später erwarb mit John Teeling ein direkter Nachfahre von Walter die Cooley Distillery in Louth.

Dessen Söhne, Stephen und Jack, brachten 2015 den Whiskey zurück nach Dublin. Wie ihr Vorfahre Walter bauten sie in den Liberties eine Destillerie: die Teeling Distillery. Ihr Logo? Ein aufsteigender Phönix, der wie der einst vergangene Dublin Whiskey nun aus der Asche empor steigt.

In den Jahren zuvor und bis einschließlich 2018 erwarben die Teelings viel Whiskey aus anderen Destillerien und füllten diese unter eigenem Label ab. Die Standards, der Teeling Single Malt, der Teeling Single Grain und der Teeling Small Batch, bereicherten die Welt des Irish Whiskey. Daneben sind unterschiedlich alte Abfüllungen auf dem Markt, darunter die Brabazon-Serie und die The Revival-Serie.

Schließlich im Herbst des Jahres 2018 war es soweit. Nach drei Jahren Fasslagerung kam der erste Whiskey aus der Teeling Distillery auf den Markt. Der Teeling Single Pot Still Irish Whiskey ist ein traditioneller Pure Pot Still und der erste Dublin Whiskey seit den 1970er Jahren. Die allererste Flasche ging in eine Versteigerung. Der Sieger bot 10.000 Pfund. Ein neuer Weltrekord für die teuerste Flasche Whiskey.

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Über den Autor

Neil Saad

Bereits seit 2009 bereiste ich Irland mehrmals im Jahr und zu jeder Jahreszeit. Im Herbst 2021 zog ich schließlich auf die Grüne Insel und lebe seit dem im Kingdom of Kerry. Besonders das Wandern in Irland hat es mir hier angetan und so erkunde ich zu Fuß die irischen Gebirge und Wanderwege. Aber auch auf klassischen Road Trips liebe ich es, das Land immer wieder neu zu entdecken. Dabei bevorzuge ich das Prinzip des Slow Travel, denn gerade in Irland ist weniger ganz oft so viel mehr. Mit der Liebe zur grünen Insel kam auch der Wunsch, über Land und Leute zu schreiben und möglichst viele Menschen daran teilhaben zu lassen.

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